Wie hoch darf der Blutzucker 3 Stunden nach dem Essen sein? – Blutzuckerspitzen nach dem Essen – Auswirkungen auf die Spätfolgen des Diabetes mellitus Typ 2 Deutsches Diabetes-Zentrum Düsseldorf Nicht nur die erhöhten Blutzuckerwerte in den frühen Morgenstunden (Nüchternwerte), sondern auch die Blutzuckerspitzen nach dem Essen (postprandial) beeinflussen den HbA1c-Wert.
- Er gilt als ausgezeichnetes Kriterium für die Qualität der Blutzuckereinstellung und für das Risiko für Folgeerkrankungen.
- Das neue Präparat Nateglinide bewirkt eine rasche Insulinausschüttung (Insulinsekretion), hemmt den Blutzuckersanstieg schon während des Essens (prandial) und steuert Blutzuckerspitzen nach dem Essen entgegen.
Nach der langen Fastenperiode des Schlafens liegen die morgendlichen Blutzuckerwerte bei Nicht-Diabetikern in der Regel zwischen 70 und 100 mg/dl. Ca.10 Minuten nach Beginn einer fetthaltigen Mahlzeit beginnt die Zuckerkonzentration im Blut anzusteigen.
- Sie ist das Resultat der Aufnahme von Kohlehydraten aus der Nahrung und wird mit einer direkten Insulinausschüttung (frühe Insulinsekretion) beantwortet, die zu einer vermehrten Glukoseaufnahme in der Leber führt.
- Maximale Blutzuckerwerte erscheinen bei Nicht-Diabetikern ca.1 Stunde nach dem Beginn der Mahlzeit.
Sie steigen nur selten über 140 mg/dl und fallen innerhalb von 2-3 Stunden auf einen Normwert von 100 mg/dl zurück. Der zeitliche Verlauf des Blutzuckerspiegels ist von der Zusammensetzung der Mahlzeit abhängig. Menge und Art der Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Fette bestimmen die Aufnahmegeschwindigkeit der Kohlenhydrate ins Blut.
- Blutzuckerkonzentrationen im nüchternen Zustand stellen ein wichtiges und stabiles Kriterium für die Diagnose des Diabetes mellitus dar.
- Nach Kriterien der World Health Organisation (WHO) liegt ein Diabetes vor, wenn die Blutglukosekonzentration im nüchternen Zustand 7 mmol/L und mehr beträgt und zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages auf mindestens 11,1 mmol/L erhöht ist.
Ein oraler Glukose-Toleranztests (OGTT), d.h. eine anschließende Belastungsuntersuchung durch Verabreichung eines Trunks mit 75 g Glukose, soll nur in Zweifelsfällen durchgeführt werden. In neueren klinischen Studien wurde allerdings auf die Bedeutung der Blutzuckerspitzen nach dem Essen und deren negativen Effekt auf die Höhe des HbA1c-Spiegels hingewiesen.
- Personen, deren Blutzuckerspiegel nach dem Essen extrem hoch und verlängert ansteigen, deren Nüchternblutzuckerwerte aber unauffällig waren, konnten mit der Bestimmung der Blutzuckerkonzentration allein im nüchternen Zustand nicht ausfindig gemacht werden.
- Die Blutzuckermessung 2 Stunden nach Beginn einer standardisierten Mahlzeit erwies sich als aussagekräftig für die Beurteilung der Stoffwechselsituation beim Typ 2-Diabetiker.
Diabetes mellitus Typ 2 ist eine komplexe Störung des Blutzuckerstoffwechsels, aber auch des Fett- und Eiweißstoffwechsels, der verschiedene Ursachen zu Grunde liegen. Die erhöhten Blutzuckerwerte sind durch vier Faktoren bedingt, die bei verschiedenen Diabetestypen unterschiedlich stark ausgeprägt sind:
- eine verminderte Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse,
- eine verminderte postprandiale Glukoseaufnahme in die Leber
- eine verminderte Glukoseaufnahme in die Muskulatur
- eine erhöhte Produktion von Glukose in der Leber.
Auch die frühe Insulinsekretionsphase kurz nach Beginn des Essens ist bei Typ 2-Diabetikern abgeschwächt und ineffektiv. Die Blutzuckerwerte steigen besonders stark an und bleiben oft für mehrere Stunden deutlich erhöht. Da man bei Typ 2 Diabetikern nicht einschätzen kann, wie gut die Kohlenhydratresorption aus dem Darm gerade funktioniert, ist der Blutzuckerspiegel bei diesen Menschen besonders schwer einzuschätzen und zu kontrollieren.
- In vielen Fällen ist mit einer gesunden Ernährung und der Reduzierung von Übergewicht bereits eine Senkung der Blutzuckerwerte zu erreichen.
- Der Schwerpunkt in der medikamentösen Therapie des Typ 2-Diabetes liegt bei den oralen Antidiabetika.
- Ziel jeder dieser Therapieformen ist die gute Blutzuckereinstellung, Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens und die Vermeidung von Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus.
Über Jahrzehnte hinweg standen Sulfonylharnstoffe in der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 an erster Stelle. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Unterzuckerung und Gewichtszunahme mussten aus Mangel an Alternativen in Kauf genommen werden. Im Laufe der Jahre kamen Medikamente wie Metformin, später dann Acarbose, Glitazone und Glinide hinzu.
Diese haben ein unterschiedliches Spektrum an Nebenwirkungen Der neue Wirkstoff Nateglinide ist von der Aminosäure D-Phenylalanin abgeleitet und stimuliert die frühe Insulinausschüttung aus den Betazellen des Pankreas schon während des Essens. Resultate klinischer Studien bestätigten den schnellen Wirkungseintritt des Medikaments durch hohe Insulinkonzentrationen, die schon 15 Minuten nach Beginn der Mahlzeit im Blut zu messen sind.
Durch die schnelle und kurze Wirkdauer des Medikamentes und der Insulinausschüttung imitiert Nateglinide die physiologische frühe Phase der Insulinausschüttung, welche bei Typ 2-Diabetikern gestört ist. Die „frühe” Insulinsekretion durch Nateglinide stellt einen Vorteil gegenüber anderen oralen Antidiabetika dar, da sie die Glukosekonzentration im Blut gar nicht erst so stark ansteigen lässt.
- Auf die Blutglukosekonzentrationen im nüchternen Zustand hat Nateglinide allerdings nur wenig Einfluss.
- Wegen ihrer guten Verträglichkeit und der geringen Gefahr der Unterzuckerung ist Nateglinide zur Therapie des Typ 2-Diabetes geeignet.
- Quellen: 1.
- Rapid and short-acting mealtime insulin secretion with nateglinide controls both prandial and mean glycemia; Markolf Hanefeld, K.
Paul Bouter, Sheila Dickinson, Christiane Guitard:; Diabetes care, Volume 23, No.2, February 2000, pp 202 – 2072. The Decode-Study-Group: Glucose tolerance and mortality: comparison of WHO and American Diabetic Association diagnostic criteria; The Lancet, Vol.354, August 21, 1999, pp 617 – 621 3.
- American Diabetes Association: Postprandial Blood Glucose; Diabetes care, Volume 24, No.4, April 2001, pp 775 – 778 4.
- Synergistic effects of Nateglinide and meal administration on Insulin secretion in patients with type 2 Diabetes mellitus Leonard keelson, Sergio Mather, Yulia H.
- Walter, Siva Subramanian, James F.
Mc Leod, the Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Vol.85, No.3, pp 1081 – 1086 Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabtes-Forschungsinstitut Düsseldorf Redaktion: Dr. med. Melanie Stapperfend, Prof. Dr. med.W. Scherbaum Dieser Beitrag wurde zuletzt im September 2001 aktualisiert
Wie hoch darf der zuckerwert sein 2 Stunden nach dem Essen?
Zuckerwerte auf einen Blick: normal oder zu hoch? – Der Blutzucker schwankt im Laufe des Tages sehr stark und das zudem individuell von Person zu Person. Nach dem Essen ist er besonders hoch, auch in Abhängigkeit davon, was genau gegessen wurde. Ist man längere Zeit nichts, sinkt er dementsprechend. Doch auch hier gibt es einige Orientierungswerte,
- Zwei Stunden nach dem Essen sollte der Blutzucker normalerweise zwischen 90 – 140 mg/dl (5,0 – 7,8 mmol/l) liegen. Ab 140 mg/dl bzw.7,8 mmol/l sind die Blutzuckerwerte also erhöht bzw. zu hoch.
- Vor dem Essen sollte der Blutzucker normalerweise bei 60 – 100 mg/dl (3,3 – 5,5 mmol/l) liegen. Man spricht hier auch vom sog. Nüchternblutzucker. Ab 110 mg/dl bzw.6,1 mmol/l ist dieser leicht erhöht, ab 126 mg/dl bzw.7,0 mmol/l ist der Blutzucker nüchtern zu hoch, Ab diesem Wert des Nüchternblutzuckers gilt die Diagnose Diabetes mellitus bereits als gesichert.
Art des Tests | Normaler Wert | Auffälliger Wert |
---|---|---|
Nüchternblutzucker | 70 – 100 mg/dl ( <5,6 mmol/l) | >126 mg/dl (7,0 mmol/l) |
HbA1c-Wert | 5,7% bis 6% | >6,5% |
Gelegenheitsblutzucker | < 200 mg/dl bzw.11,1 mmol/l | ≥200 mg/dl bzw.11,1 mmol/l |
oGTT-Ergebnis | <100 mg/dl (<5,6 mmol/l) zu Beginn und einen 2-Stunden-Blutzuckerwert von < 140 mg/dl (< 7,8 mmol/l) | ≥126 mg/dl (7,0 mmol/l) bzw. der 2-Stunden-Wert ≥ 200 mg/dl (11,1 mmol/l) |
Diabetes Typ 2 Wie läuft die Diagnose bei Verdacht auf Typ-2-Diabetes ab? Und was sind eigentlich der kleine und große Zuckertest? Welche Blutzuckerwerte sind bedenklich und welche nicht?
Wann ist der zuckerwert am höchsten nach dem Essen?
Blutzuckerspitzen nach dem Essen – Auswirkungen auf die Spätfolgen des Diabetes mellitus Typ 2 Deutsches Diabetes-Zentrum Düsseldorf Nicht nur die erhöhten Blutzuckerwerte in den frühen Morgenstunden (Nüchternwerte), sondern auch die Blutzuckerspitzen nach dem Essen (postprandial) beeinflussen den HbA1c-Wert. Der HbA1c-Wert ist das Spiegelbild des Blutzuckers der vorausgegangenen 2 bis 3 Monate.
- Er gilt als ausgezeichnetes Kriterium für die Qualität der Blutzuckereinstellung und für das Risiko für Folgeerkrankungen.
- Das neue Präparat Nateglinide bewirkt eine rasche Insulinausschüttung (Insulinsekretion), hemmt den Blutzuckersanstieg schon während des Essens (prandial) und steuert Blutzuckerspitzen nach dem Essen entgegen.
Nach der langen Fastenperiode des Schlafens liegen die morgendlichen Blutzuckerwerte bei Nicht-Diabetikern in der Regel zwischen 70 und 100 mg/dl. Ca.10 Minuten nach Beginn einer fetthaltigen Mahlzeit beginnt die Zuckerkonzentration im Blut anzusteigen.
- Sie ist das Resultat der Aufnahme von Kohlehydraten aus der Nahrung und wird mit einer direkten Insulinausschüttung (frühe Insulinsekretion) beantwortet, die zu einer vermehrten Glukoseaufnahme in der Leber führt.
- Maximale Blutzuckerwerte erscheinen bei Nicht-Diabetikern ca.1 Stunde nach dem Beginn der Mahlzeit.
Sie steigen nur selten über 140 mg/dl und fallen innerhalb von 2-3 Stunden auf einen Normwert von 100 mg/dl zurück. Der zeitliche Verlauf des Blutzuckerspiegels ist von der Zusammensetzung der Mahlzeit abhängig. Menge und Art der Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Fette bestimmen die Aufnahmegeschwindigkeit der Kohlenhydrate ins Blut.
- Blutzuckerkonzentrationen im nüchternen Zustand stellen ein wichtiges und stabiles Kriterium für die Diagnose des Diabetes mellitus dar.
- Nach Kriterien der World Health Organisation (WHO) liegt ein Diabetes vor, wenn die Blutglukosekonzentration im nüchternen Zustand 7 mmol/L und mehr beträgt und zu einem beliebigen Zeitpunkt des Tages auf mindestens 11,1 mmol/L erhöht ist.
Ein oraler Glukose-Toleranztests (OGTT), d.h. eine anschließende Belastungsuntersuchung durch Verabreichung eines Trunks mit 75 g Glukose, soll nur in Zweifelsfällen durchgeführt werden. In neueren klinischen Studien wurde allerdings auf die Bedeutung der Blutzuckerspitzen nach dem Essen und deren negativen Effekt auf die Höhe des HbA1c-Spiegels hingewiesen.
- Personen, deren Blutzuckerspiegel nach dem Essen extrem hoch und verlängert ansteigen, deren Nüchternblutzuckerwerte aber unauffällig waren, konnten mit der Bestimmung der Blutzuckerkonzentration allein im nüchternen Zustand nicht ausfindig gemacht werden.
- Die Blutzuckermessung 2 Stunden nach Beginn einer standardisierten Mahlzeit erwies sich als aussagekräftig für die Beurteilung der Stoffwechselsituation beim Typ 2-Diabetiker.
Diabetes mellitus Typ 2 ist eine komplexe Störung des Blutzuckerstoffwechsels, aber auch des Fett- und Eiweißstoffwechsels, der verschiedene Ursachen zu Grunde liegen. Die erhöhten Blutzuckerwerte sind durch vier Faktoren bedingt, die bei verschiedenen Diabetestypen unterschiedlich stark ausgeprägt sind:
- eine verminderte Insulinsekretion aus den Betazellen der Bauchspeicheldrüse,
- eine verminderte postprandiale Glukoseaufnahme in die Leber
- eine verminderte Glukoseaufnahme in die Muskulatur
- eine erhöhte Produktion von Glukose in der Leber.
Auch die frühe Insulinsekretionsphase kurz nach Beginn des Essens ist bei Typ 2-Diabetikern abgeschwächt und ineffektiv. Die Blutzuckerwerte steigen besonders stark an und bleiben oft für mehrere Stunden deutlich erhöht. Da man bei Typ 2 Diabetikern nicht einschätzen kann, wie gut die Kohlenhydratresorption aus dem Darm gerade funktioniert, ist der Blutzuckerspiegel bei diesen Menschen besonders schwer einzuschätzen und zu kontrollieren.
- In vielen Fällen ist mit einer gesunden Ernährung und der Reduzierung von Übergewicht bereits eine Senkung der Blutzuckerwerte zu erreichen.
- Der Schwerpunkt in der medikamentösen Therapie des Typ 2-Diabetes liegt bei den oralen Antidiabetika.
- Ziel jeder dieser Therapieformen ist die gute Blutzuckereinstellung, Verbesserung des persönlichen Wohlbefindens und die Vermeidung von Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus.
Über Jahrzehnte hinweg standen Sulfonylharnstoffe in der Therapie des Diabetes mellitus Typ 2 an erster Stelle. Unerwünschte Nebenwirkungen wie Unterzuckerung und Gewichtszunahme mussten aus Mangel an Alternativen in Kauf genommen werden. Im Laufe der Jahre kamen Medikamente wie Metformin, später dann Acarbose, Glitazone und Glinide hinzu.
Diese haben ein unterschiedliches Spektrum an Nebenwirkungen Der neue Wirkstoff Nateglinide ist von der Aminosäure D-Phenylalanin abgeleitet und stimuliert die frühe Insulinausschüttung aus den Betazellen des Pankreas schon während des Essens. Resultate klinischer Studien bestätigten den schnellen Wirkungseintritt des Medikaments durch hohe Insulinkonzentrationen, die schon 15 Minuten nach Beginn der Mahlzeit im Blut zu messen sind.
Durch die schnelle und kurze Wirkdauer des Medikamentes und der Insulinausschüttung imitiert Nateglinide die physiologische frühe Phase der Insulinausschüttung, welche bei Typ 2-Diabetikern gestört ist. Die „frühe” Insulinsekretion durch Nateglinide stellt einen Vorteil gegenüber anderen oralen Antidiabetika dar, da sie die Glukosekonzentration im Blut gar nicht erst so stark ansteigen lässt.
Auf die Blutglukosekonzentrationen im nüchternen Zustand hat Nateglinide allerdings nur wenig Einfluss. Wegen ihrer guten Verträglichkeit und der geringen Gefahr der Unterzuckerung ist Nateglinide zur Therapie des Typ 2-Diabetes geeignet. Quellen: 1. Rapid and short-acting mealtime insulin secretion with nateglinide controls both prandial and mean glycemia; Markolf Hanefeld, K.
Paul Bouter, Sheila Dickinson, Christiane Guitard:; Diabetes care, Volume 23, No.2, February 2000, pp 202 – 2072. The Decode-Study-Group: Glucose tolerance and mortality: comparison of WHO and American Diabetic Association diagnostic criteria; The Lancet, Vol.354, August 21, 1999, pp 617 – 621 3.
- American Diabetes Association: Postprandial Blood Glucose; Diabetes care, Volume 24, No.4, April 2001, pp 775 – 778 4.
- Synergistic effects of Nateglinide and meal administration on Insulin secretion in patients with type 2 Diabetes mellitus Leonard keelson, Sergio Mather, Yulia H.
- Walter, Siva Subramanian, James F.
Mc Leod, the Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Vol.85, No.3, pp 1081 – 1086 Anja Neufang-Sahr, Prof. Dr. med. Werner Scherbaum, Deutsches Diabtes-Forschungsinstitut Düsseldorf Redaktion: Dr. med. Melanie Stapperfend, Prof. Dr. med.W. Scherbaum Dieser Beitrag wurde zuletzt im September 2001 aktualisiert
Wie hoch soll der zuckerwert am Abend sein?
Wann sollte man abends Blutzucker messen? – Wann sollte der Blutzucker gemessen werden? – Wann genau und wie oft am Tag der Blutzucker gemessen werden sollte, rät der behandelnde Arzt oder Diabetologe, Denn das hängt vom Diabetes-Typ und von verordneten Medikamenten ab.
- Dafür wird der Blutzucker vor dem Essen, zwei Stunden danach und vor dem Schlafengehen gemessen.
- Diabetiker (Typ 1 und 2), die mehrmals täglich Insulin spritzen müssen, passen die Dosis selbst an.
- Sie müssen täglich mehrere Messungen des Blutzuckerwertes durchführen, um die benötigte Insulinmenge zu berechnen.
Im Durchschnitt sind zwischen vier und sieben Messungen am Tag erforderlich. Grundsätzlich sollte der erste Blutzuckerwert am Tag vor der ersten Mahlzeit (Nüchternwert) und der letzte vor dem Schlafengehen gemessen werden. Weitere Messungen können bei der Einnahme von Medikamenten, vor/nach den Hauptmahlzeiten, bei körperlicher Aktivität und vor dem Autofahren wichtig sein.
Wie hoch darf der Blutzucker nach dem Frühstück sein?
So wirkt ein Frühstück mit Wholey auf deinen Blutzucker – Wir wollten es ganz genau wissen: Welchen Einfluss haben unsere Produkte auf den Blutzuckerspiegel? In Kooperation mit Hello Inside haben wir gemessen. Das kontinuierliche Blutzuckermessgerät (CGM) ist dabei mit der Hello Inside App verbunden und visualisiert die Reaktion des Körpers beim und nach dem Essen.
Wie hoch darf der Zucker nach 1 Stunde sein?
Wenn der Blutzuckerwert zu hoch ist – Ein erhöhter Blutzucker zeigt sich in verschiedenen Symptomen. Das sind zum Beispiel Durstgefühl, Sehstörungen und starker Harndrang. Wird der Überzucker nicht behandelt, kann er langfristig zu einer Verkalkung der Blutgefäße, einer Nierenschwäche oder einem Schlaganfall führen.
Diabetes mellitusSchwangerschaftsdiabetesHormonstörungen durch Tumore im Nebennierenmark oder der HirnanhangsdrüseErkrankungen der Bauchspeicheldrüsebestimmte Erbkrankheiten
Bei Diabetes mellitus Typ 2 ist es zum Beispiel so: Betroffene weisen meist einen erhöhten Blutzuckerwert auf. Nüchtern liegt der Wert bei circa 126 mg/dl oder 7 mmol/l und steigt nach dem Essen auf bis zu 180 mg/dl oder 10 mmol/l an. Wenn ein Verdacht auf Diabetes mellitus vorliegt, werden weitere Werte wie das Ergebnis eines HbA1c-Tests geprüft. Bei einer Schwangerschaftsdiabetes, auch Gestationsdiabetes, wird in den Vorsorgeuntersuchungen getestet. Die Schwangere macht dafür einen oralen Glukosebelastungstest, bei dem drei verschiedene Werte ermittelt werden. Der Test läuft folgendermaßen ab: Zunächst wird der Nüchternwert der Patientin ermittelt.
Nüchternzucker: 90 mg/dl (5,1 mmol/l)nach einer Stunde: 180 mg/dl (10 mmol/l)nach zwei Stunden: 155 mg/dl (8,5 mmol/l)
Liegt einer der drei Werte über dem Grenzwert, liegt sehr wahrscheinlich eine Schwangerschaftsdiabetes vor. Mehr zum Thema Diabetes und den verschiedenen Formen, können Sie hier nachlesen,
Wann steigt der Blutzucker am meisten?
Je mehr und je schneller die Kohlenhydrate in die Blutbahn ge- langen, desto höher steigt der Blutzuckerspiegel an. Zucker, Traubenzucker, Honig, Süßigkeiten, mit Zucker gesüßte Getränke, Fruchtsäfte Enthalten viel Zucker Diese Lebensmittel erhöhen den Blutzucker am schnellsten („überfallartig’).
Wann sinkt der BZ nach dem Essen?
/ Blog / Diabetes Wissen / Postprandiale Glukose – warum der Blutzucker nach dem Essen so wichtig ist
Postprandialer Blutzucker. Schwieriges Wort, oder? Davon einmal abgesehen, dass wir es hier mit einem diabetischen Zungenbrecher zu tun haben, wissen die wenigsten Diabetiker was das überhaupt für ein Wert ist, bzw. warum er so wichtig ist. Aber mal von Anfang an.
- Als postprandialer Blutzucker wird der Blutzucker nach einer Mahlzeit bezeichnet.
- Das Gegenteil, also vor dem Essen, nennt man präprandial.
- Normalerweise beginnt der Blutzucker 10-15 Minuten nach einer Mahlzeit zu steigen und erreicht nach einer Stunde sein Maximum.
- Allerdings handelt es sich hier nur um Richtwerte, denn die PPG (postprandiale Glukose) hängt von mehreren Faktoren ab, wie etwa die Art der Nahrung.
Bei stoffwechselgesunden Menschen, die das Glück haben eine funktionierende Bauchspeicheldrüse zu besitzen, landet der Blutzucker 1-2 Stunden postprandial nach dem Essen wieder im Normalbereich. Insulin und Amylin sei Dank. Auch steigt der Blutzucker bei ihnen nicht so stark an, da es direkt nach der Nahrungsaufnahme zur Insulinausschüttung kommt.
Kann Blutzucker über Nacht steigen?
Was ist das Dawn-Phänomen? – Vielleicht hast du diese Situation selbst schon erlebt: Du wachst morgens auf, prüfst deinen Blutzucker und freust dich, dass der Wert im Zielbereich liegt. Ohne etwas gegessen oder getrunken zu haben, schaust du eine halbe Stunde später nochmal nach – und plötzlich zeigt die Kurve steil nach oben,
Das sogenannte Dawn Phenomenon (Dämmerungs-Phänomen) bezeichnet einen erhöhten Blutzuckerwert (Hyperglykämie), der spontan in den frühen Morgenstunden auftritt. Dieser Effekt ist weit verbreitet: Etwa die Hälfte der Menschen, die an Diabetes Typ 1 oder 2 erkrankt sind, erlebt ihn regelmäßig. Bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich das Dawn-Phänomen oft besonders stark.
Manche Menschen sehen den Anstieg direkt beim Aufwachen, bei anderen tritt er erst kurz nach dem Aufstehen ein. Bislang gibt es keine allgemeingültige Definition, die besagt, wie hoch der Anstieg sein muss, um als Dawn-Phänomen zu gelten. Die meisten Betroffenen sehen Werte, die mindestens 10-30 mg/dL über dem tiefsten Wert der Nacht liegen – oder sie benötigen etwa 20 Prozent mehr Insulin, um den Anstieg auszugleichen.
Wann ist der Blutzucker am niedrigsten?
Alle NetDoktor.de-Inhalte werden von medizinischen Fachjournalisten überprüft. Die Blutzuckerwerte geben den Zuckergehalt des Blutes an. Er verändert sich im Laufe des Tages, abhängig von der Nahrungsaufnahme. Nach dem Essen steigen die Blutzuckerwerte an, am Morgen nach dem Aufstehen sind sie am niedrigsten.
Wann am besten morgens Zucker messen?
Für die meisten Menschen bedeutet das, dass sie den Nüchternblutzucker direkt nach dem Aufstehen messen. Als Maßeinheiten werden entweder Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Millimol pro Liter (mmol/l) verwendet.
Warum senkt Apfelessig den Blutzucker?
Wundermittel Apfelessig – Welchen Einfluss hat er auf den Blutzucker? Schon zwei Esslöffel Apfelessig könnten bei kohlenhydratreichen Mahlzeiten dazu beitragen, direkt nach dem Essen entstehende Blutzuckerspitzen abzusenken. Zu diesem Ergebnis kam 2004 eine Studie von Prof.
Wie hoch darf der Blutzucker 5 Stunden nach dem Essen sein?
Blutzucker richtig messen Bei gesunden Menschen liegt der Blutzuckerwert zwischen 70 und 100 mg/dl Blut (< 5,6 mmol/l). Nach dem Essen können auch bei gesunden Menschen Werte bis 180 (200) mg/dl gemessen werden. Eine möglichst optimale Blutzucker-Einstellung ist die Grundlage jeder Therapie bei Diabetes. Regelmäßig messen hilft, zu hohe oder zu tiefe Werte festzustellen und mit entsprechender Therapie Folgekrankheiten vorzubeugen. INFO: Der Blutzuckerwert lässt sich in zwei verschiedenen Einheiten angeben:
Millimol pro Liter (mmol/l) Milligramm pro Deziliter (mg/dl).
Notwendige Blutzuckerbestimmungen hängen von der Therapie ab und werden durch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt bestimmt. Diese informieren gerne darüber, zu welchen Zeiten der Blutzucker bestimmt werden soll und unterstützen Sie auch in der Handhabung des Blutzuckermessgerätes.
- Dieses sowie Teststreifen und Lanzetten für die Stechhilfe erhalten Sie mittels ärztlicher Verordnung von Ihrer Krankenversicherung.
- Regelmäßige Blutzucker-Selbstkontrollen sind entscheidend, um Abweichungen festzustellen.
- Wann und wie oft eine Messung für Sie sinnvoll ist, hängt wesentlich von Ihrer Therapie ab.
Besprechen Sie dies am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Sinnvoll ist es, zu verschiedenen Zeitpunkten zu messen, also z.B. nicht ausschließlich in der Früh. Neben der routinemäßigen Kontrolle können Sie die Blutzuckerselbstmessung aber auch dafür verwenden, die Wirkung von einzelnen Lebensmitteln, Speisen und Bewegung auf Ihren Blutzucker zu überprüfen.
- Das gibt Sicherheit und motiviert! Dokumentieren Sie Ihre gemessenen Blutzuckerwerte genau (inklusive Zeitpunkt der Messung) und nehmen Sie sie zu jedem Arztbesuch mit.
- Sie sind eine wichtige Grundlage für Therapieentscheidungen.
- Bei einer Therapie mit blutzuckersenkenden Medikamenten könnte eine strukturierte Messung z.B.
so aussehen:
Früh nüchtern | 2 h nach dem Frühstück | Vor demMittagessen | 2 h nach dem Mittagessen | Vor demAbendessen | 2 h nach dem Abendessen | |
Montag | x | x | ||||
Dienstag | ||||||
Mittwoch | x | x | ||||
Donnerstag | ||||||
Freitag | x | x | ||||
Samstag | ||||||
Sonntag | x | x |
Quelle: ÖDG-Leitlinien 2019 ZIELWERTE: Besprechen Sie Ihre Zielwerte mit Ihrer betreuenden Ärztin oder Ihrem betreuenden Arzt. In der Regel gelten folgende Werte:
Einstellungsziele | Kapiläres Vollblut (mg/dl) |
Nüchtern / vor dem Essen | < 110 (max.130) |
2 Stunden nach dem Essen | max.180 |
Quelle: ÖDG-Leitlinien 2019 1. Waschen Sie Ihre Hände.2. Schalten Sie das Gerät ein: entweder mit der Ein-/Ausschalttaste oder durch Einführen des Teststreifens ins Gerät.3. Gewinnen Sie einen Blutstropfen:
Bei kalten Fingern waschen Sie die Hände mit warmem Wasser. Auch Fingergymnastik hilft.Streichen Sie zuerst die Handfläche und dann auch den jeweiligen Finger zu den Fingerspitzen hin mehrmals aus.Stechen Sie mit der Stechhilfe seitlich in die Fingerkuppe.Verwenden Sie abwechselnd alle 10 Finger, um Verhornungen zu vermeiden.Weder die Fingerkuppe quetschen, noch zu fest drücken, denn dabei austretendes Gewebewasser verdünnt den Blutstropfen und falsche Messergebnisse sind die Folge.
4. Halten Sie den Teststreifen in den Blutstropfen, bis das Gerät genügend Blut hat und ein entsprechendes Signal gibt.5. Warten Sie die Messzeit ab (von Gerät zu Gerät verschieden). Tragen Sie den Blutzuckerwert im Tagebuch ein.
Wie hoch darf der zuckerwert am Nachmittag sein?
Welche Blutzuckerwerte sind normal? – „Die Normalwerte des Blutzuckers beziehen sich auf den Nüchternzustand. Bei gesunden Menschen ist es daher auch völlig normal, dass sie direkt nach dem Essen leicht erhöht sein können”, erklärt Diätassistentin. Der Blutzuckerwert kann auch durch Erkrankungen und bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Kortison, ansteigen.
Wie hoch darf der Langzeitwert bei Diabetes Typ 2 sein?
Sinnvolle Therapieziele für ältere Diabetiker
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Zwei von drei Menschen mit Typ-2-Diabetes mellitus sind über 60 Jahre alt. Auch bei ihnen kann eine Diabeteserkrankung das Leben verkürzen. Die Blutzuckerkontrolle bleibt deshalb ein wichtiger Bestandteil der Therapie. Sie muss aber Rücksicht auf das Alter der Patienten nehmen, fordern diabetesDE und die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG).
- Wie ältere Patienten gut versorgt werden können, erläutert Dr. med.
- Ann-Kathrin Meyer, Hamburg, in einem Übersichtsartikel der Fachzeitschrift „Diabetologie und Stoffwechsel”.
- Jüngeren Menschen mit Diabetes mellitus Typ 2 raten die Ärzte heute dazu, einen normalen Blutzucker anzustreben.
- Der Langzeitwert HbA1c sollte 6,5 Prozent nicht überschreiten.
Ein Teil der Typ-2-Diabetiker erreicht dies mit einer gesunden Lebensweise, ein anderer benötigt blutzuckersenkende Tabletten. Nicht selten Ist das Spritzen von Insulin notwendig. Ist bei älteren Menschen ein idealer HbA1c-Wert nur noch unter Einsatz mehrerer Mittel zu erreichen, können die Nachteile möglicher Nebenwirkungen die Vorteile der Blutzuckersenkung überwiegen.
- DiabetesDE und DDG raten in solchen Fällen dazu, das Therapieziel entsprechend anzupassen und einen höheren HbA1c-Wert zu tolerieren.
- Diese Empfehlungen basieren auf einer im letzten Jahr publizierten US-Studie mit über 10 000 Typ-2-Diabetikern (ACCORD-Studie).
- Die im Durchschnitt 62 Jahre alten Teilnehmer hatten zu Beginn HBA1c-Werte von über acht Prozent, ein aus Sicht der DDG unakzeptabler Wert.
Die Hälfte der Patienten strebte in der Studie einen HbA1c von 7,0 bis 7,9 Prozent an, ein für Senioren realistisches Ziel, das die meisten Teilnehmer der Studie unter Einsatz von einem oder zwei Antidiabetika erreichten. Einige spritzten zusätzlich Insulin.
- In der zweiten Gruppe sollten die Diabetiker den HbA1c-Wert auf unter sechs Prozent senken.
- Erlaubt war der Einsatz aller verfügbaren Antidiabetika.
- Die Mehrzahl der Teilnehmer nahm im folgenden Jahr drei bis fünf Medikamente ein.
- Doch das Ziel wurde nicht vollständig erreicht.
- Am Ende lag der HbA1c im Durchschnitt bei 6,4 Prozent und damit signifikant besser als der der Kontrollgruppe.
Die Studie wurde jedoch abgebrochen, weil es unter der aggressiven Blutzuckersenkung zu mehr Todesfällen gekommen war. Die Gründe sehen Experten in der höheren Rate von lebensgefährlichen Unterzuckerungen und der deutlichen Gewichtszunahme vieler Patienten.
Außerdem könnte die gleichzeitige Einnahme vieler Medikamente schaden: Gerade bei alten Menschen steigt dann die Gefahr, dass Nebenwirkungen oder auch Wechselwirkungen unter den einzelnen Wirkstoffen nicht mehr kontrolliert werden können. Schon bei einzelnen Medikamenten kann die Dosierung wegen der nachlassenden Nierenleistung schwierig werden.
Vielen älteren Menschen fällt es schwer, komplexe Pillenpläne einzuhalten. Hinzu kommt die im Alter oft einseitige und eingeschränkte Ernährung, die die Aufnahme der Wirkstoffe im Darm beeinflusst. Viele hochbetagte Patienten sind nicht mehr in der Lage sich körperlich zu betätigen, was sich günstig auf den Blutzucker auswirken würde.
Und die bedarfsabhängige Insulinbehandlung bereitet Senioren mitunter Schwierigkeiten. Alle diese Faktoren müssen die Ärzte bei der Betreuung von betagten Typ-2-Diabetetikern beachten. Das bedeutet aber nicht, dass alte Menschen keine günstigen HBA1c-Werte erreichen können. In einer weiteren Studie (ADVANCE) gelang es den Teilnehmern, unter einer umsichtigen Therapie den HBA1c-Wert auf 6,5 Prozent zu senken, ohne dass es zu vermehrten Komplikationen kam.
Dort hatten die Ärzte auf bewährte Medikamente gesetzt und es war gelungen das Körpergewicht stabil zu halten und andere Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Das Ergebnis war eine geringere Rate von Diabetesschäden an der Niere als in einer Vergleichsgruppe mit höheren HbA1c-Werten.